Bei diesem Projekt handelte es sich um ein sogenanntes “Intergrated Project” im Rahmen des 6. Forschungsrahmenprogramms der EU. 24 internationale Partner aus Wissenschaft und Industrie erforschten innerhalb von  vier Jahren die Entwicklung und Markteinführung von Solarzellen der zweiten Generation – die sogenannten Dünnschichtzellen. Dünnschichtzellen benötigen bei ihrer Herstellung sehr wenig Material und Energie. Gleichzeitig zählte die Kostensenkung von Solarzellen zu den zentralen Herauforderungen der modernen Photovoltaik und sollten den globalen Wettbewerb um diese Schlüsseltechnologie der Zukunft entscheiden. Zusammen mit den zu der Zeit vorhanden Engpässen beim Siliziumangebot bei anhaltender hoher Nachfrage, kam der Dünnschichttechnologie eine wegweisende Bedeutung zu.

Koordiniert vom Hahn-Meitner-Institut entwickelten Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus elf europäischen Ländern zwei aussichtsreiche Technologiepfade der Dünnschichtzellen weiter, überführten diese in die industrielle Fertigung und positionierten entsprechende Produkte am Markt.

Zum einen handelte es sich um die sogenannte CI(G)S-Technologie bei der statt Silizium eine auf ein Substrat (Glas, Metall oder Folie) aufgebrachte sehr dünne Halbleiterschicht aus den Elementen Kupfer, Indium und Selen bzw. Schwefel zur Absorption der Sonnenstrahlung genutzt wird. Schichten mit diesen Elementen können bei gleicher Schichtdicke wesentlich mehr Sonnenlicht nutzen als Silizium, sodass bereits Schichtdicken von wenigen Mikrometern ausreicht. Damit können in der Produktion von CIS-Zellen erhebliche Material- und Energieeinsparungen mit entsprechenden Kostenreduktionen realisiert werden.

Zum anderen handelte es sich um sogenannte mikromorphe Dünnschichtzellen welche als Tandem- oder Stapelzellen unterschiedliche Absorptionsspektren kombinieren. Sie sind damit in der Lage, ein breiteres Spektrum des Sonnenlichts zu nutzen und entsprechend höhere Wirkungsgrade zu erreichen. Diesen bereits im Labormaßstab erfolgreich hergestellten Typ zur Marktreife zu bringen, war ein weiteres zentrales Ziel des ATHLET Projekts.

Zusammen mit der University of Northumbria at Newcastle und dem Berliner Hahn Meitner Institut hat das IZT das Subproject VI: “Sustainability, Training and Mobility” übernommen. Aufgabe des IZT war es dabei, nicht erst bei der Markteinführung der Dünnschichttechnologie ihre ökologischen und sozio-ökonomischen Wirkungen zu berücksichtigen, sondern bereits im Forschungs- und Entwicklungsprozess die Nachhaltigkeitseffekte zu prüfen, zu bewerten und zu optimieren. Dabei sollte das IZT mit Hilfe ökobilanzieller Analysen eine informatorische Grundlage für die Material- und Energieströme schaffen, welche von allen Konsortialpartner genutzt wurde und den Ausgangspunkt für die Bewertung und Optimierung der Nachhaltigkeitseffekte darstellte. Im Zuge des weiteren Projektverlaufes und der einhergehenden Technologieentwicklung sollte das IZT mögliche Marktzugänge der Dünnschichttechnologie durch Implementationsszenarien unterstützen. Dafür wurden die erfassten Nachhaltigkeitseffekte mit bereits bestehenden Technologie Roadmaps und Szenarien zu PV zusammengeführt und zu einer optimierten Strategie zur Einführung der Dünnschichttechnologie auf dem Markt gebündelt.

Neben Ressourceneinsatz und energetischer Amortisation sollten dabei Arbeitsmarkteffekte sowie Produktions- und Installationskapazitäten Schlüsselkriterien darstellen. Darüber hinaus sollte das IZT die für derartige europäische Forschungsprojekte obligatorische Berücksichtigung von Genderaspekten sicherstellen.