Flexible Fahrgemeinschaften für Berufspendler

Unterstützt von Fraport und Lufthansa
Beschreibung
Ziel des Vorhabens war es, einen relevanten Beitrag für ein innovatives, den Kfz-Straßenverkehr entlastendes, wirtschaftlich effizientes sowie ökologisch und sozial verträgliches Verkehrskonzept zu leisten.
Gegenstand des Projektes ist die Einführung und die praktische Erprobung eines Carpooling Modells für die Beschäftigten am Frankfurter Flughafen. Das Modell basiert auf der handygestützten Vermittlung von ad hoc Fahrgemeinschaften. Interessierte Berufspendler am Frankfurter Flughafen können sich über das Internet in einer Datenbank mit ihrer Handynummer und ihrer täglichen Fahrtroute registrieren lassen. Wird eine Fahrgemeinschaft gewünscht, können registrierte Berufspendler per Handy eine Systemanfrage auslösen, die sofort zu einer telefonischen Verbindung mit einem passenden Fahrer oder Mitfahrer führt. Einstiegsort und -zeitpunkt können dann bilateral vereinbart werden.
Der ökonomische Anreiz für Mitfahrgemeinschaften liegt darin, dass der Fahrer vom Mitfahrer eine Kostenbeteiligung erhält. Dieser finanzielle Transfer erfolgt automatisch bei erfolgreicher Vermittlung einer Mitfahrgemeinschaft. Die Erhöhung der PKW-Auslastung führt zu ökologischen Vorteilen in Gestalt von reduzierten Lärm und Schadstoffemissionen. Die Bildung einer Mitfahr-Community und die als Eigenorganisation angelegte Institutionalisierung des geschäftsführenden Mitfahrclubs können positive soziale Auswirkungen haben.
Das IZT hat die Federführung in der wissenschaftlichen Begleitung dieses Pilotprojektes. Kernaufgabe ist, die Akzeptanzerhöhung bei potentiellen Nutzern und Pioniernutzern. Dazu werden die bestehenden Akzeptanz- und Motivationsstrukturen sowie die Ersterfahrungen der Nutzer analysiert und zur Optimierung des Gesamtsystems sowie der weiteren Nutzerakquisition genutzt.
Theoretische Grundlagen bilden Erkenntnisse aus der Akzeptanz- und Partizipationsforschung. Für die Akzeptanzanalyse des Projektes werden qualitative und quantitative Instrumente der empirischen Sozialforschung eingesetzt, z.B. leitfadengestützte Interviews, Fragebögen, Lead-User Workshop. Auf dieser Grundlage wird eine Nutzungstypologisierung erstellt, die Basis für weitere Analyse darstellt. Als Ergebnis wird eine integrierte Roadmap erstellt.
Weitere Aufgaben der wissenschaftlichen Begleitforschung bestehen in einer Quantifizierung der Nachhaltigkeitseffekte. Dazu werden die Ressourcen- und Energieeinsparungen, Emissionsvermeidung, Kosteneinsparung sowie technische und nichttechnische Innovationseffekte mit ökobilanziellen Methoden abgebildet und bewertet. Ferner werden mögliche Übertragungsoptionen entwickelt. Dabei werden für die Übertragung besonders aussichtsreiche Mobilitätsteilsysteme wie z.B. andere Großunternehmen, zentrale Park & Ride-Punkte an Agglomerationsräumen, andere räumlich zentral induzierte Pendlerströme usw. benannt und ihre für eine erfolgreiche Übertragung wirksamen Rahmenbedingungen beschrieben.
Die wissenschaftliche Begleitung schließt mit der Entwicklung und Anwendung einer differenzierten Verstetigung und Verbreitungsstrategie ab. Dabei kommen unterschiedliche Methoden der Veröffentlichung, Aufarbeitung und Verbreitung der gewonnenen Erkenntnisse zum Einsatz. Anvisiert werden dabei sowohl wissenschaftliche Fachexperten, Entscheider und Multiplikatoren als auch die breite Öffentlichkeit.
Das Projekt ist Teil der Förderinitiative „Mobilität 21“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS).