Mobilität und Wohnen

SFZ - Sekretariat für Zukunftsforschung
Beschreibung
Ergebnisse:
Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Wohneigentumsbildung von Haushalten und ihrer Lebensphase. Ein besonders eigentumsaffines Kräftedreieck weisen Familienhaushalte im mittleren bis höheren Alter auf, die eine gesicherte Erwerbsposition innehaben, über ausbaufähige Karrieremöglichkeiten verfügen und die eine klare Vorstellung davon haben, welche Merkmale ihre Wohnung und das Wohnumfeld aufweisen sollen. Hierfür liefert die Lebensstiluntersuchung differenzierte Ergebnisse sowohl hinsichtlich der Bereitschaft zur Eigentumsbildung als auch im Hinblick auf den präferierten Wohnstandort.
Das residentielle Mobilitätsverhalten variiert in unterschiedlichen Phasen des Lebenszyklus. Danach sind junge Personen und Haushalte mobiler als alte, Mieterhaushalte mobiler als Eigentümerhaushalte und kleine mobiler als größere Haushalte. Diese Aussage gilt insbesondere in der Frühphase der Bildung des ersten eigenen Haushaltes, die durch Ausbildung und Berufsfindung sowie Prozesse der familiären Findung gekennzeichnet ist. Das dieser Lebensphase zugeordnete Mobilitätsverhalten ist durch häufigere Wohnungswechsel charakterisiert. Es verändert sich in der Tendenz, wenn Ehe und Familie begründet werden oder ein berufliches "Settling" stattgefunden hat.
Auch wenn die Eigentumsbildung im engen Zusammenhang mit dem "Settling" steht, bringt letzteres nicht automatisch ein immobileres Verhalten hervor. Vielmehr wurde von fast der Hälfte aller Eigentümerhaushalte, im wesentlichen von solchen jüngeren und mittleren Alters, bei Vorliegen besserer Erwerbschancen die Bereitschaft zum Ortswechsel signalisiert. Diese Mobilitätsbereitschaft liegt deutlich höher als jene von Mieterhaushalten in konservativen Lebensstilen.
Als Fazit lässt sich ziehen, dass die wachsende gesellschaftliche und residentielle Mobilität und die Wohneigentumsbildung vereinbar sind.