Die europäische Union verfolgt mit ihrer digitalen Geopolitik einen regulatorischen Ansatz, der Datenschutz und Privatsphäre priorisiert und Innovations- und Marktorientierung mit Prämissen der nachhaltigen Entwicklung in Einklang bringt. Doch inwieweit ist dieses Modell auch attraktiv und passend für die sich rasant entwickelnden Länder des Globalen Südens? Ob die globale digitale Wirtschaft inklusiv, fair und nachhaltig wird und gleiche Entwicklungschancen für alle ermöglicht, wird sich in den kommenden Jahren entscheiden. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Union (EU) in den vergangenen Jahren verstärkt Anstrengungen unternommen, sich neben der USA und China als ein wichtiger Akteur in der digitalen Geopolitik mit einem alternativen Ansatz zu positionieren: Ihr regulatorisches Modell, das den Schutz der Daten und Privatsphäre von Individuen besonders hervorhebt, kombiniert die Innovations- und Marktorientierung mit den Zielen nachhaltiger Entwicklung. Darüber hinaus hat die Europäische Union in den letzten Jahren ihre Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union (AU) zu digitalpolitischen und -wirtschaftlichen Themen intensiviert.

Allerdings ist bisher nur unzureichend erforscht, inwiefern der europäische Ansatz ein attraktives Modell für die sich schnell entwickelnden und wachsenden Regionen im Globalen Süden darstellt. Ziel dieses Projektes war es daher, die bestehenden Wissenslücken zu adressieren und ein Policy Paper zur Verortung der Europäischen Union in der digitalen Geopolitik zu erarbeiten. Außerdem wurden zwei Fachgespräche – eines auf deutscher, eines auf europäischer Ebene – umgesetzt. Dadurch sollten neue Erkenntnisse für eine strategische Weiterentwicklung der deutschen wie auch europäischen digitalen Entwicklungszusammenarbeit gewonnen werden.

Die Studie zum Download: Digital for Development – an analysis from a geopolitical perspective

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