Szenarioprozesse und -studien
Methodenbeschreibung
Beim Einsatz von Szenarios in Studien und Prozessen werden unterschiedliche Wirkungen genutzt. Erstens eine explorative bzw. Wissensfunktion, zweitens eine Kommunikationsfunktion, drittens eine Zielbildungs- oder Konkretisierungsfunktion und viertens eine Entscheidungsfindungs- und Strategiebildungsfunktion. Gemeinsam sind den meisten Szenario-Entwicklungen folgende Phasen: Szenariofeldbestimmung, Identifikation und Analyse von Schlüsselfaktoren, Szenario-Generierung und Szenario-Transfer. Im IZT werden Szenarios oft in explorativen Studien eingesetzt, beispielsweise als Grundlage für Befragungen oder Folgenabschätzungen. Sehr positive Erfahrungen wurden auch mit normativen Szenarioprozessen gemacht, bei denen transdisziplinäre Expertengruppen konsensuale Wunschzukünfte entwickeln und daraus Handlungsoptionen ableiten. Szenariotechnik Angesichts zunehmender Komplexität und Unsicherheiten gilt es mehr denn je, heutige Entscheidungen vorausschauend zu reflektieren und zukunftsfähig auszurichten. Die Arbeit mit Szenarios stellt dabei ein zentrales Werkzeug dar. Allerdings wird der Szenario-Begriff für sehr unterschiedliche Dinge gebraucht: von einfachen Trendextrapolationen über systematisch-formalisierte bis hin zu kreativ-narrativen Szenariotechniken. Szenarios können explorativ Möglichkeitsräume aufspannen, sie können quantifizierte Alternativentwicklungen beschreiben oder auch konsensuale Wunschzukünfte visualisieren. Die Präsentationsform von Szenarios kann quasi-literarisch sein, aber etwa auch tabellarisch, grafisch oder filmisch. Wichtig ist, vorab zu klären, ob, wie und wozu Szenarioarbeit in einem Vorausschauprojekt zielführend eingesetzt werden kann.