Im Rahmen des Projekts „Wendland-Elbetal – Sustainable Elbe Valley – Neue Arbeit – Neue Wege – Neue Wohnformen“ soll in den Teilregionen Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen), Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern), Prignitz (Brandenburg) und Stendal (Sachsen-Anhalt) eine Modellregion des nachhaltigen Strukturwandels mit den Akteuren vor Ort gestaltet werden.

Potenziale für die Region werden in drei Innovationsbereichen (1) neue Arbeit, (2) neue Wege und (3) neue Wohnformen erschlossen. Um diese für die Modellregion nutzbar zu machen, sind neben einer detaillierten Bestandsaufnahme der Ausgangssituation in den unterschiedlichen Teilregionen des Vierländerecks integrierte strategische Ansätze erforderlich, die Forschung, Entwicklung und Innovation in den Mittelpunkt stellen. In einem ersten Schritt dient die Potenzialanalyse „Neue Wege“ als Grundlage für die weiteren strategischen und planerischen Aktivitäten im Sinne eines Strukturwandels und eines resilienten und nachhaltigen Mobilitätsansatzes sowie eines Gesamtkonzeptes, das zum weiteren Aufbau des strategischen WIR! – Bündnisses „Elbe Valley“ erforderlich ist.

In der Potenzialanalyse „Neue Wege“ steht das vorhandene Verkehrssystem der zu untersuchenden Teilregionen sowie das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung im Fokus. Zur Einordnung der Region Elbe Valley und des Projektvorhabens wurde hierzu der aktuelle Forschungsstand zur Mobilität im ländlichen Raum dargestellt. Als strukturschwache ländliche Regionen zeigen die vier zu untersuchenden Landkreise Lüchow-Dannenberg, Ludwigslust-Parchim, Prignitz und Stendal typische Merkmale auf. Von daher wurden zunächst verschiedene Mobilitätslösungen zur Mobilitätssicherung im ländlichen Raum vorgestellt sowie das Konzept der Resilienz in diesem Kontext beleuchtet. So soll in der Region nicht nur ein nachhaltiger Transformationsprozess hinsichtlich eines Strukturwandels angestrebt, sondern auch die Resilienz der Region gestärkt werden. Hierfür wurden verschiedene innovative Ansätze in dem Themenfeld „Neue Wege“ vorgestellt, wie ländliche Regionen mit zukünftigen Stress- und Störfaktoren wie der Klimakrise robuster und zukunftsorientierter umgehen können.

Eingebettet in die jeweilige strukturelle Ausgangslage (demografischer Wandel, Siedlungsstruktur sowie der Beschäftigungs- und Wirtschaftslage) der Landkreise wurde der Ist-Zustand des Verkehrssystems anhand bereits bestehender Studien untersucht. Neben dem öffentlichen Verkehrsangebot wurde auch das aktuelle Mobilitätsverhalten analysiert. Anhand der verkehrlichen Ausgangssituation ließen sich die Problemstellungen und Schwachpunkte der Teilregionen identifizieren und Anknüpfungspunkte für soziale wie technische Mobilitätsinnovationen ausmachen, die zum einen zur Verbesserung des Verkehrssystems und zum anderen zur Mobilitätssicherung und damit sozialen Teilhabe und Daseinsvorsorge in der Region beitragen können.

Handlungsempfehlungen für die Gestaltung eines nachhaltigen und resilienten Mobilitätssystems wurden anhand der theoretischen Analyse ländlicher Mobilitätskonzepte, aber vor allem auf Basis bestehender, erprobter Projekte, Vorhaben und Initiativen in und außerhalb der Region abgeleitet. Neben Ansätzen im motorisierten und öffentlichen Verkehr sind vor allem Ansätze für den Radverkehr in der Region innovationstreibend und zeigen eine hohe transformative Kraft. Auch das Thema neuer Antriebstechnologien, insbesondere in Kombination mit den Ansätzen für öffentlichen und geteilten Verkehr wie dem Radverkehr zeigt, dass in der Region bereits aktive Bestrebungen existieren, die zu einer Verbesserung des Verkehrssystems beitragen und damit einen Strukturwandel mit anstoßen können. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Potenzialanalyse „Neue Wege“ auch überregionale Beispiele beschrieben. Die Analyse vergleichbarer Konzepte in anderen ländlichen Räumen können Impulse für eine erfolgreiche (Weiter-)Entwicklung innovativer Mobilitätskonzepte in der Region Elbe Valley geben. Zusammen mit Akteuren vor Ort kann auf Basis der Potenzialanalyse „Neue Wege“ bestehende sowie neue Konzepte (weiter-)entwickelt und auf der Grundlage der Erfahrungen anderer Landkreise der nachhaltige Strukturwandel in der Region Elbe Valley vorangebracht werden.

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Das Verbundvorhaben „Wendland-Elbetal – Sustainable Elbe Valley – Neue Arbeit – Neue Wege – Neue Wohnformen“ der Grünen Werkstatt Wendland e. V. und des Landkreises Lüchow-Dannenberg wird im Rahmen des Programms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Ziel ist die regionale Innovationskraft — sozial, ökonomisch, ökologisch wie auch technisch — unter Einbezug und Weiterentwicklung vorhandener Stärken und erster innovativer nachhaltiger Ansätze in der zu untersuchenden Region zu erhöhen. Gemeinsam mit den Bündnispartnern soll der nachhaltige Strukturwandel mit dem Leitbild einer resilienten Region gestaltet werden. Regionale Akteure und Interessenvertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft werden in das Verbundvorhaben von Anfang an eingebunden und tragen den Wandel ihrer Region aktiv mit. Die Aktivitäten des Verbundvorhabens orientieren sich an den in der Region vorhanden Nachhaltigkeitsinnovationen aber auch an überregionalen Best-Practice Beispielen nachhaltiger transformativer Vorhaben im strukturschwachen ländlichen Räumen.

Das dieser Studie zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 03WIR7201A (für Neue Wege und Neue Wohnformen) bzw. 03WIR7201B (für Neue Arbeit) gefördert.

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