Jahr für Jahr überschreiten wir Menschen die planetaren Grenzen der Erde. Dabei überlastet nicht nur unser Verbrauch an Naturressourcen, sondern auch die menschgemachte Schädigung der Umwelt die Regerationsfähigkeit natürlicher Systeme. Um dem entgegenzusteuern ist es zentral, möglichst geringe Mengen an Rohstoffen und Energie zu verbrauchen sowie die Zerstörung natürlicher Systeme zu reduzieren. Suffizienz ist ein strategischer Ansatz, der sich dieser Aufgabe stellt. Denn anders als Effizienz- und Konsistenzstrategie setzt sie unmittelbar an der tatsächlichen Reduktion des Umweltverbrauchs an. Dazu stellt sie in Frage, wie und in welchem Umfang wir unsere Bedürfnisse befriedigen. Sie entwickelt Vorschläge, wie sich der Rohstoffverbrauch und die Umweltverschmutzung durch Änderung unseres bisherigen Konsumverhaltens reduzieren lassen. Das Vorhaben “Mehr Lebensqualität, weniger Umweltverbrauch – Nutzerorientierte Entwicklung von suffizienzpolitischen Projektskizzen im Umweltressort” entwickelte entsprechende suffizienzpolitische Instrumente in der Wärmeversorgung, der Regionalentwicklung und der Luftreinhaltung.

Die Forschungspartner Ecologic Institut, Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU) und IZT arbeiteten gemeinsam unter Leitung des Instituts für zukunftsfähige Ökonomien (ZOE) im Auftrag des Umweltbundesamts. Das Vorhaben schloss an ein Vorgängerprojekt an und zeichnete sich durch ein agiles, nutzerorientiertes Projektmanagement aus. Ziel der Fortsetzung war es, diese drei im ersten Teilvorhaben entwickelten suffizienzpolitischen Projektskizzen umzusetzen:

  1. Verständliche Heizkosteninformation als Schlüssel für Verbrauchsreduktion
  2. Indikatoren regionaler Nachhaltigkeit aufbauend auf den Suffizienzansatz
  3. Minderung der Emissionen von Luftschadstoffen durch suffizienzpolitische Instrumente.

Das IZT fokussierte sich dabei vor allem auf das dritte Teilprojekt der Luftreinhaltung. Zunächst wurden Maßnahmen zur Reduktion von Luftschadstoffen entwickelt, von Expert*innen bewertet und validiert. Auf der Basis eines Kriterienkatalogs wurden besonders erfolgsversprechende Minderungsmaßnahmen ausgewählt und ihre Minderungswirkung, die adressierten Emittenten, ihre Umsetzung und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung detailliert dargestellt. Auch wurden die herausgearbeiteten Handlungskonzepte an die Weiterentwicklung des nationalen Luftreinhalteprogramms (NLRP) adaptiert. Anlässlich des 50. Jahrestags der Studie „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome (1972) wurden die Ergebnisse auf einer Konferenz im Herbst 2022 als Projektabschluss präsentiert.