Die Intention des Vorhabens lag in der Suche nach dezentralen, von der Bevölkerung akzeptierten Innovationen im Wirkungsraum der Zusammenarbeit von Städten und ihrem Umland. Denn diese benötigt Deutschland für die Energiewende, die Bioökonomie und für den Schutz vor Extremwetterereignissen. Auch steht fest: Werden in einer Region gleichzeitig energiepolitische, bioökonomische und klimaresiliente Zielsetzungen verfolgt, wirken unweigerlich verschiedenste Einflussfaktoren komplex zusammen. Dieser komplexen Realität wollte das Projekt gerecht werden.

Aufgabe des IZT war es, Erkenntnisse zur ökologischen, sozialen und politischen Nachhaltigkeit der verschiedenen Biomasse-Nutzungen zu liefern. Welchen Unterschied macht es beispielsweise, ob eine Biogasanlage mit organischen Reststoffen befüllt wird oder aber mit Energiepflanzen wie Mais und Zuckerrüben? Wie können Biogasanlagen zur Energiewende beitragen und gleichzeitig zu einer Kreislaufwirtschaft? Ziel des Projektes war es, Lösungen zu entwerfen, die sich auf eine fundierte Nachhaltigkeitsbewertung stützen und gleichzeitig möglichst auf breite Akzeptanz in der Bevölkerung stoßen.

Das Teilvorhaben des IZT zielte auf eine integrierte indikatorenbasierte Nachhaltigkeitsbewertung. Das IZT erarbeitete eine methodische Herangehensweise und liefert gleichzeitig empirische Erkenntnisse zur ökologischen, sozialen und politischen Nachhaltigkeit sowie zu Hürden und Hemmnissen von innovativen Biomasse-Nutzungspfaden in der Region Nordhessen und darüber hinaus. Indem das IZT Nachhaltigkeitsbewertungen als Entscheidungsgrundlage untersuchte und anpasste, eine systematische Betrachtung der eingeschlagenen und möglichen zukünftigen Biomasse-Entwicklungspfade erlaubte und diese mit Blick auf übergeordnete regionale Transformationsstrategien diskutierte, leistete es einen Beitrag zu der Entwicklung effektiver Governance-Formationen einer dezentralen und nachhaltigen Energiewende.

Fragestellungen des IZT-Teilprojekts:

  • Wie sind in der Region eingeschlagene Entwicklungspfade und mögliche alternative Innovations- und Transformationsprozesse der Biomasse-Nutzung in Bezug auf zentrale Nachhaltigkeitsdimensionen zu bewerten?
  • Welche Nachhaltigkeitsindikatoren sind geeignet, um den Landnutzungswandel und mögliche Zielkonflikte angesichts der Zielstellungen einer Bioökonomie und unter Berücksichtigung der mittel-langfristigen regionalen Effekte des Klimawandels zu erfassen und zu bewerten?
  • Wo liegen Hürden und Hemmnisse von innovativen Nutzungspfaden (beispielsweise in gegenläufigen Interessen von Landwirtschaft und Forstwirtschaft)?
  • Inwieweit lassen sich die Erkenntnisse auch auf andere Standorte übertragen und welche Erkenntnisse lassen sich daraus für übergeordnete Transformationsstrategien gewinnen?

Dieses Projekt wurde vom BMBF unter dem Förderkennzeichen 03SF0550B unterstützt.