Abstract
Dass der Megatrend Nachhaltigkeit das Leben in unserem Jahrhundert beeinflusst, stellte das damalige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) bereits im Jahr 2008 fest. Auch ins Handlungsfeld Ernährung ist dieser Trend vorgedrungen: Heute kehren sich zunehmend Unternehmen und Verbraucher*innen von gängigen Produkten und Produktionsweisen ab und suchen nach Nachhaltigkeit versprechenden neuartigen Produkten, Technologien und Herangehensweisen zur Lebensmittelherstellung und Konsum. Zum Ausdruck kommt diese Entwicklung im Streben nach gesunder und verantwortungsvoller Ernährung. Menschen interessieren sich für alternative, neuartige Produkte und verbinden damit auch ethische und soziale Zielsetzungen: artgerechte Tierhaltung, Vermeidung von klimaschädlichen Emissionen, Verzicht auf Antibiotika, Schutz endlicher Ressourcen. Ziele und Grundsätze des Lebensmittelrechts sowie des Gesundheits- und Verbraucherschutzes sind berührt, wie Skandale um BSE, Gammelfleisch oder Dioxinbelastungen zeigen. Ethische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte neuer Lebensmittel und deren Herstellung rücken vermehrt in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Debatte. Entsprechend des Förderschwerpunkts ELSA - „Ethical, Legal and Social Aspects“ - des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurde eine fundierte und sachliche Auseinandersetzung über die rechtlichen, sozialen und ethischen Aspekte sowohl neuer bzw. alternativer Lebensmittel als auch deren Produktionsverfahren mit jungen Menschen als Zielgruppe geführt. Neben einem hohen Alltagsbezug eignete sich das Projekt gleichzeitig sehr gut, um inter- und transdisziplinäre Erkenntnisse an der Schnittstelle von Risikoforschung, Technikfolgenabschätzung und Partizipationsforschung zu gewinnen.
Autor*innen
Oertel, Britta; Thio, SIe Liong; Zulawski, Monika; Auchter, Carina; Wegener, Jana