Abstract
Neue Medien verändern das Leben in den Städten und auch in den Dörfern. Landwirte beispielsweise nutzen das Internet zur Warenbestellung oder zur Beschaffung von Informationen über landwirtschaftliche Themen. Mähdrescher werden satellitengesteuert navigiert, mit der Auswertung von Bodendaten, Regenmengen und Fotos (über Satellit oder Antenne) wird die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zunehmend automatisiert kontrolliert und optimiert. Aber auch die Gewohnheiten in der Freizeit und beim Einkaufen der ländlichen Bevölkerung verändern sich: Die Anschaffung neuer Möbel, technischer Geräte oder höherwertige Kleidung wird oft auf preisvergleichenden Online-Portalen vorrecherchiert, anschließend bestellt auch die ländliche Bevölkerung zumeist das günstigste Angebot über das Internet. Online-Shopping hat in peripheren ländlichen Räumen sogar eine wichtigere Bedeutung als in Städten. Ein Beispiel: Während junge Eltern in der Stadt schnell unterwegs in einer Drogerie eine Packung Windeln einkaufen können, finden Kleinkindeltern in peripheren Räumen oft im Umkreis von 30 Kilometern keine Drogerie. Da erweist sich beim Erwerb von alltäglichen Produkten das Internet als große Hilfestellung. Der Leitgedanke der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse (Artikel 72, Absatz 2 GG) ist eng mit Infrastrukturen verknüpft. Dazu zählt „die Sicherstellung einer flächendeckenden gleichartigen Grundversorgung in städtischen und ländlichen Räumen mit Kommunikationsdiensten (Universaldienstleistungen) zu erschwinglichen Preisen“ (Deutscher Bundestag, 2011) als Basis für die Nutzung von neuen Medien in Wirtschaft und Gesellschaft. [...]
Autor*innen
Evers-Wölk, Michaela; Oertel, Britta; Thio, Sie Liong; Kahlisch, Carolin; Sonk, Matthias
Forschungsfelder

Gesundheit und Wohlbefinden, Kommunikation und Öffentlichkeit, Technikfolgenabschätzung und Partizipation