Abstract
Meinungsfreiheit ist ein Pfeiler der Demokratie, die freie Meinungsbildung eine Voraussetzung dafür. In den letzten Jahrzehnten wurde die Meinungsbildung von journalistisch-redaktionellen Medien wie Rundfunk und Presse geprägt. Heute informieren sich immer mehr Menschen über Suchmaschinen, soziale Netzwerke oder Videoplattformen. Die Betreiber dieser Onlineplattformen entwickeln und nutzen algorithmische Systeme, um zu entscheiden, welche Meldungen welchen Personen in welcher Reihenfolge angezeigt werden. Über die Funktionsweisen ist wenig bekannt. Für die Nutzer*innen sind die Logiken der algorithmischen Entscheidungen nicht transparent. Die Plattformbetreiber sind nicht den journalistischen Standards verpflichtet, ihre Geschäftsmodelle sind auf finanziellen Gewinn hin ausgerichtet. Falschnachrichten, Microtargeting, Videomanipulationen oder auch Filterblasen und Echokammern gehören zu den Gefahren, die mit Onlineplattformen in Verbindung gebracht und als Bedrohung demokratischer Gesellschaften eingestuft werden. Der TAB-Arbeitsbericht "Algorithmen in digitalen Medien und ihr Einfluss auf die Meinungsbildung" erläutert die Zusammenhänge: Was ist unter Meinungsbildung, was unter algorithmischen Systemen digitaler Medien zu verstehen? Wie verändert sich die Nutzung von klassischen und digitalen Medien für Nachrichtenzwecke in Deutschland? Welche Erkenntnisse liefern wissenschaftliche Untersuchungen zur Bedeutung von Algorithmen in digitalen Medien und zu den Wirkungen auf die individuelle und öffentliche Meinungsbildung? Welche Handlungsspielräume ergeben sich aus medienrechtlicher Sicht? Ergebnisse auf einen Blick sind auf der Projektseite dargestellt, eine ausführliche Zusammenfassung ist dem Endbericht vorangestellt.
Autor*innen
Oertel, Britta; Diego Dametto; Jakob Kluge; Jan Todt
Forschungsfelder

Technikfolgenabschätzung und Partizipation