Energy Sharing liegt im großen Trend der Sharing Economy. Es ist eine konsequente Ausprägung der Liberalisierung des Energiemarkts, die die EU-Kommission seit Langem verfolgt. Untersuchungen im In- und Ausland legen die Vermutung nahe, dass durch Energy Sharing Energieverbräuche sinken und die Akzeptanz für Maßnahmen der Energiewende steigt. Die EU-Kommissionen hat die Einführung von Energiegemeinschaften in jüngster Zeit in zwei Direktiven forciert. Diese Direktiven sollen in allen EU-Ländern in nationales Recht umgesetzt werden. Eine „Energiegemeinschaft“ ist eine Gruppe, in der Regel eine festgefügte Organisation (Genossenschaft, Gesellschaft), individueller Akteure (Bürger*innen, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen), die freiwillig bestimmte Regeln akzeptieren, um gemeinsam im Energiesektor zu agieren.

Das Projekt umfasst die wissenschaftliche Begleitung einer Konzeption, Pilotierung und Leitfadenerstellung im Kontext Energy Sharing. Zielsetzung ist es, ein Energy Sharing Pilotprojekt in Deutschland zu entwickeln und wissenschaftlich zu begleiten, das unter intelligenter Nutzung lokaler Flexibilitäten den kollektiven Eigenverbrauch einer Energy Community optimiert und dabei die marktliche und netzdienliche Integration in das Gesamtsystem in den Blick nimmt. 

Auf Basis eines breit angelegten Stakeholderdialogs wird ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen zur Umsetzung von Energy Sharing in Deutschland und dessen Integration in das deutsche Energiesystem erarbeitet.

Aufbauend auf den Ergebnissen der Vorgängerstudie “Umfeldanalyse zu digitalen Technologien in Energy Communities” wird das Thema Energy Sharing wissenschaftlich aufbereitet und der Umsetzungsstand in Deutschland und der EU analysiert. Unterstützt durch einen Stakeholderworkshop werden nach der Analyse der Umsetzung von Energy Sharing Zielstellungen und Kernfragen für die folgende Erprobungsphase entworfen.

Anschließend wird eine Pilot Energy Community entlang relevanter Anforderungen und Kernfragen aus der deutschen Landschaft ausgewählt. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt auf Basis eines dafür konzipierten Methodik und mit Hilfe von drei Workshops mit verschiedenen Stakeholdern (Vertreter*innen unterschiedlicher Energy Communities, Verbände, Energieversorger und Verteilnetzbetreiber, Digitalexperten*innen, Technologieanbietende etc.). Die Ergebnisse fließen in einen Leitfaden für Energy Sharing in Deutschland.