Im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung führte das IZT eine umfassende Szenarioanalyse durch. Die Analyse veranschaulicht, wie unterschiedliche Zukünfte und unter unterschiedlichen nationalen wie internationalen Rahmenbedingungen aussehen können und welche Rolle Deutschland in diesen Konstellationen einnehmen kann. Durch die Beteiligung von Expert/innen und Stakeholder/innen an der Szenarien-Konstruktion sowie unter Einbeziehung des wissenschaftlichen Know-hows der Friedrich-Ebert-Stiftung wurde ein methodischer Ansatz mit einer Kombination explorativer, partizipativer, analytischer und veranschaulichender Elemente verfolgt. Die Szenarien sollen dafür sensibilisieren, wie unterschiedlich die Herausforderungen in möglichen Zukünften aussehen können. Die Szenarioanalyse war Teil des Zeitenwende-Diskurses.

Der Begriff der Zeitenwende bezeichnet einen radikalen Veränderungsprozess, in dem sich die komplexe Weltgesellschaft befindet. Unter vielen krisenhaften Phänomenen, disruptiven Prozessen und Konfliktarenen sticht die Bedrohung der repräsentativen Demokratie im 21. Jahrhundert besonders hervor. Autoritäre Systeme und Parteien gewinnen an Attraktivität, die Akzeptanz und Unterstützung der Demokratie als überzeugende Staatsform erodiert, und besondere Ausnahmesituationen (Covid-19) fordern demokratische Prozeduren heraus. Neue Wertediskurse müssen Einzug in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit halten, um den sozialen Frieden zu bewahren und die Bereitschaft der Bevölkerung zu stärken, Transformationsprozesse mitzutragen. Im Kontext dieser Fragestellungen wurde die explorative Szenarioentwicklung durchgeführt.