In der Forschung zur allseits vernetzten, neuen Mobilität kommen soziale Folgeeffekte meistens zu kurz. Das IZT entwickelte daher drei Szenarien, aus denen sich soziale Konsequenzen ableiten lassen. En vogue sind derzeitig digitale Plattformen, die alte und neue Mobilitätsanbieter integrieren und bruchlos vernetzen. Fachbegriff: “Mobility as a Service” (MaaS). Besonders bei diesen Konzepten könnte sich das bisherige Ausblenden von Gerechtigkeitsaspekten als riskant erweisen, da hier enorme soziale Folgeeffekte zu befürchten sind. Hinzu kommt, dass alle Politikansätze, die mehr Nachhaltigkeit versprechen, zunehmend im Hinblick auf ihre sozialen Gerechtigkeitsaspekte kritisch befragt werden. Auch politische Strategien zur Förderung der neuen Mobilität werden mit dieser Anforderung konfrontiert sein und sollten folglich frühzeitig Gerechtigkeitsfragen einbeziehen.

Während die verkehrs- und raumsystemischen, die ökologischen und ökonomischen Aspekte der neuen Mobilität schon einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, fehlen tiefergehende Analysen der sozialen Folgeeffekte. Dies liegt in einer tendenziellen Blindheit der Verkehrswissenschaften gegenüber den Aspekten der sozialen Nachhaltigkeit begründet. Im Falle der neuen Mobilität und den Konzepten zu “Mobility as a Service” (MaaS) ist dieses Manko aber besonders riskant, da ihre sozialen Folgeeffekte enorm sein dürften. Hinzu kommt, dass jede Form transformativer Politikansätze zukünftig stärker im Hinblick auf ihre sozialen Gerechtigkeitsaspekte betrachtet werden muss. Auch denkbare Politiken zur Förderung der Neuen Mobilität werden mit dieser Anforderung konfrontiert sein und sollten sich also mit diesen Fragen frühzeitig beschäftigen.

Das IZT arbeitete die aktuelle Forschungslage zur Thematik auf und entwickelte drei Szenarien mittels derer soziale Konsequenzen abgeleitet werden. Ausgehend von den Ergebnissen sowie der Zusammenstellung von ersten Handlungs- und Gestaltungempfehlungen für Unternehmen, Gewerkschaften und Politik wird die diskursive Weiterentwicklung und Verankerung in Teilöffentlichkeiten bearbeitet.