Dr. Michael Scharp

Forschungsleiter

Dipl.-Chemiker | Philosoph (M. A.)
Zur Person

Michael Scharp (Dr. rer. nat., Dipl. Chem., M.A. Philosophie) hat an der TU Braunschweig und der FU Berlin Chemie (Promotion) und Philosophie (Magister) studiert. Als Wissenschaftler und Projektkoordinator arbeitet er seit 1995 am IZT. Er ist Forschungsleiter des Bereichs „Bildung und Digitale Medien“ am IZT. In seinen Forschungstätigkeiten verbindet er die (berufliche) Bildung für Nachhaltigkeit (B)BNE mit der Digitalisierung und mit Zukunftsthemen. Inhaltlich fokussiert sich seine Tätigkeit auf die Themen Ernährung, Energie und stoffliche Ressourcen. Hierzu hat er zahlreiche anwendungsbezogene Studien durchgeführt.

Ernährung: In diesem Forschungsfeld hat er viele Projekte geleitet, wie z. B. KEEKS, CLIKIS, KEEKS-Berlin, KEEKS-Rheinland-Pfalz, CLIKIS-Network und KORN. In all diesen Projekten stand die Frage im Mittelpunkt, wie man eine klimaschonende Ernährung in der Außer-Haus-Verpflegung fördern kann. In dem KEEKS-Projekt hat Dr. Scharp zusammen mit seinem Verbund erstmals Richtwerte für den Energieaufwand und die THG-Emissionen von Schulmenüs ermittelt und aufgezeigt, wie groß die THG-Minderungspotenziale in diesem Segment der Außer-Haus-Verpflegung sein können (ca. 40 %). Mit einem Leitfaden, einem Transformationskonzept oder einem Weiterbildungsmanual wird gezeigt, wie Küchen nachhaltiger werden können. In Lerneinheiten und Screecasts (s. elearning.izt.de) wird analog und digital aufgezeigt, wie eine (B)BNE in Schule und Beruf nachhaltig umgesetzt werden kann.

Stoffliche Ressourcen: Seit 2013 arbeitet Dr. Scharp in dem Projekt BilRess – Bildung für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz. Dieses sehr lange laufende Projekt (aktuell bis Ende 2024) beinhaltet viele Module: Von Netzwerkkonferenzen über Bildungsanalysen und Förderung der Ressourcenbildung hin bis zur Entwicklung von Lernspielen. Andere Projekte sind RessScout (Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz für Auszubildende) oder LehrRess (Lernen von Ressourcenkompetenz). Im Projekt RessKoRo hat er ein Kompetenzmodell „Ressourcenkompetenz“ für den Hochschulbereich und ein Seminar (Ressourcenschonende Wertschöpfungsketten von Aluminium) entwickelt. Im MaRess-Projekt entwickelte er eine Methodik zur Beschreibung umweltrelevanter seltener Rohstoffe und erstellte eine Massenbilanz des Mobilfunks in Deutschland. Im Vorhaben „Rohstoffe für Zukunftstechnologien“ erarbeitete er Szenarien für unterschiedliche Technologien zur Förderung von Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz.

Energie: Für den Schulbereich hat er in den Forschungsprojekten „Solarsupport“ (Einbindung von Solaranlagen in den Unterricht) und „powerado“ eine Vielzahl von Bildungsmaterialien entwickelt (13 Themen wie z. B. Energie, erneuerbare Energien, Energiesparen und Klimaschutz) und zahlreiche Lehrerfortbildungen durchgeführt. Im Energiebereich evaluierte er die Maßnahmen der Bundesregierung zur Energiewende für das BMWi (Projekt EMEW). Bei der Forschung zu Energiedienstleistungen verbinden sich die Bereiche Energie-Wohnen-Dienstleistungen. Hierbei leitete er verschiedene europäische (BewareE, Energy Services) und nationale Projekte (SEWOWI, Benchmarking-Dienstleistungen).

Digitalisierung und digitale Bildung: Projekte mit digitalen Medien waren SLHw – Smart Learning im Handwerke (BMBF, Entwicklung digitaler Lernobjekte für die Fortbildung zum Gebäudeenergieberater), SLOW – Smart Learning Online-Weiterbildung (Bürokaufleute, Energietechniker*innen), WAVE – Wissen Anwenden – Verstehen Erfahren von künstlicher Intelligenz (Wanderausstellung im Wissenschaftsjahr 2019), DigiHand – Digitales Handwerk (Wanderausstellung im Wissenschaftsjahr 2018) und LamKi (Land mit KI – Land mit Chancen). Für die Weiterbildung von Mitarbeitern hat er im Forschungsprojekt e-fit (BMBF) verschiedene eLearning-Materialien zur Photovoltaik, Solarthermie, Wechselrichtern und Biomasse-BHKW entwickelt und eine Lernplattform unter Moodle aufgebaut (elearning.izt.de).

Berufliche Bildung: In 2021 wurde Dr. Scharp vom BMBF beauftragt, die Projektagentur Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung zu gründen (PA-BBNE). In einem Verbund von 12 Forschungseinrichtungen und 37 Wissenschaftler*innen wurden für 82 Berufsbilder (vom Altenpfleger bis hin zur Zweiradmechatronikerin) und 128 Fachrichtungen bzw. Schwerpunkten mehr als 250 Materialien entwickelt: 

  • Hintergrundmaterialien, die entlang der SDG-Sustainable-Development-Goals Informationen zur Nachhaltigkeit für das jeweilige Berufsbild geben, 
  • Impulspapiere, die entlang der berufsprofilgebenden Berufsbildpositionen operationalisieren, welche Kompetenzen im Betrieb vermittelt werden müssen.
  • PowerPoints und Handouts, die Zielkonflikte und zentrale Themen für die jeweiligen Berufsbilder spezifizieren.

Sein Forschungsprojekt powerado wurde 2010 vom Senat Berlin als bestes Berliner Dekadeprojekt ausgezeichnet. Sein Projekt KEEKS wurde 2018 auf der Internationalen Klimaschutzkonferenz COP24 vom UN-Sekretariat für Klimaschutz ausgezeichnet. Von 560 Projekten aus der ganzen Welt gehörte KEEKS zu den fünf Gewinnern in der Kategorie „Planetary Health“ und wurde als Leuchtturmprojekt mit seinem Beitrag zum Schutze des Klimas bezeichnet.

 

Weitere Infos

 

Expertise

  • Angewandte Zukunftsforschung
  • Dienstleistungsentwicklung
  • Wissenstransfer mit digitalen Medien
  • Zukunftsstudien und Foresight-Projekte
  • Technikfolgenabschätzung, Technologiebewertung